Maria Janitschek

  •  
    Michal, Wunderschöne,
    Laß mich seufzen nach dir,
    Laß meinen Seufzer entschleiern
    Dich, du Wunderschöne.

    Tochter des kranken Löwen,
    Noch sah...

  •  
    Meine Augen wie zwei stille Jungfraun,
    die vorm Tabernakel knien und beten,
    spenden heißer Liebe stumme Grüße,
    dir, dem Gottesflammenüberwehten.

    Bleib auf...

  • "Mein ist eine Zither, dein ein blaues Band,
    Komm, laß uns werden ein Paar!"
    Sie folgt ihm willig ins Märchenland,
    Und bietet den Mund ihm dar.

    Sie küssen sich hungrig, sie küssen sich satt,
    Die Vöglein lauschen...

  • In stiller Nacht, im Spiegel eines Traumes,
    Sah'n ihre Seelen sich zum erstenmal.
    Dann, als das Schicksal sie zusammenführte,
    Da glich ihr Finden einem Wiedersehen.

    Sie liebte es, in leiser Sternennacht
    Entleg'ner...

  • Heut war dein Todestag. Ich konnt nicht beten,
    ich konnt nicht weinen; müde schwieg mein Herz.
    Zur Nachtzeit war ich in den Wald getreten;
    starr lag er da, wie eine Welt von Erz.

    Schläfst du denn, Leben? Will sich gar nichts...

  • Es war eine Geige;
    unscheinbar und schlicht,
    lehnte sie in einer Ecke
    des prunkvollen Zimmers.

    Ein großer Künstler
    besaß die Geige ....

    Es kamen Schüler
    und Herren zu ihm,...

  •  
    Ein großes Unglück ist geschehn zu Giarre;
    das Crucifix beim Pinienwäldchen dort
    ist Zeuge dessen.
    Nina und Roberta,
    zwei Tigerinnen aus Siziliens Brut,
    ...

  • Das sind die singenden Nächte! - - -
    Da wandelt durch meine Kammer
    Tönender Schmerz,
    Ein wildes, zerströmendes Schluchzen. -
    Mein Herz
    Kann nicht schlafen
    Und weint. - - - - - - - - - - - - - - - -
    ...

  • Welch schwüle Pracht!
    Die Luft voll Funken,
    als ob die Sterne vom Himmel gesunken!
    Im Gras, dem feuchten,
    ein heimlich Leuchten,
    ein Blitzen im Walde ..
    Auf der Halde
    ein Knistern und Knattern,...

  • Was ist das allerschwerste Leid
    Das nicht verlöscht die Hand der Zeit!
    Was ist das bitterste Verderben,
    Noch bitt'rer als ein einsam Sterben?

    Das ist: Wenn Lieb nach Liebe drängt
    Und – Mitleid nur, statt ihr empfängt...