... DER FÜR DIE MENSCHHEIT STARB
Dezember 1916
Soll niemals denn der stille Stern
des Friedens wieder leuchten,
wo alle Menschen doch so gern
das Dunstgewölk verscheuchten?
Soll immer denn der blutige Strom
das Glück der Welt verheeren?
Steht nirgendwo ein Gottesdom,
der Todesflut zu wehren?
Starb nicht dereinst am Kreuz ein Mann,
die Menschheit vom Bösen,
von Neid und Haß und Teufelsbann
für immer zu erlösen? –
O Jesus, hör! Die Menschheit weint
und fleht um deinen Segen.
Barhäuptig neigen Freund und Feind
sich dir auf allen Wegen.
Tönt Antwort von dem Kruzifix?
Mir scheint, das Bild hat Leben.
Die Augen seh ich zornigen Blicks
sich übers Land erheben ...
Schweigt! Eure Demut ist zu klug!
Ich helfe nicht zum Siege.
Was schert’s mich, wer mit Lug und Trug
gewinn’ und unterliege?
Der für die Menschheit starb, bereut’s!
Spart euch Gebet und Klage!
Schlagt ihr doch euern Gott ans Kreuz
mit jedem neuen Tage!