An Carl Maria von Weber
Es tritt, die Brust voll kindlichen Vertrauen
Mit heitren Sinn der Künstler in die Welt;
Das Götterbild, das seinen Busen schwellt,
Er hofft entzückt es überall zu schauen.
Doch sieht er bald mit wehmutvollen Grauen,
Wie das Gemeine sich zu ihm gesellt,
Der schöne Zaubertraum in Staub zerfällt,
Auf kalten Stein die heißen Thränen thauen.
O dann entflieht zu lichten Wunderauen
Sein freier Geist dem niedern Erdenleben!
Und heimlich glänzt sein schöner Sternenschild.
Den Himmel wird er selbst sich dann erbauen,
Zum Sonnenstrahl im Adlerfluge schweben,
Wo ober allem thront sein Götterbild.
aus: Briefwechsel zwischen Carl Maria von Weber
und Thaddäus Susan
(Im Anhang: Gedichte von Friederike Susan,
Thaddäus Susan Leben und künstlerisches Wirken,
Friederike Susan Leben und künstlerisches Wirken)
Blätter des Gedenkens zusammengestellt
von Friedrich Susan dem Urenkel
Im Selbstverlag Wien 1986