Treu' um Lieb' und Lieb' um Treue,
Sage, giebt's ein schön'res Band?
Ohne Furcht und ohne Reue
Schlang die Hand sich in die Hand.
Uns ist nicht die Zeit verschwunden,
Da ich sprach das erste Wort.
Erster Liebe goldne Stunden
Spinnen sich unendlich fort.
Streben ist ein ewig Irren,
Doch die Stunde will ihr Recht,
In des Lebens krause Wirren
Reißt sie fort wie zum Gefecht;
Aber eh' im Weltgedränge
Blick und Schritt ermatten muß,
Führst du mich zu holder Enge,
Wie des Friedens Genius.
Und es mehrt sich das Gelungne,
Und es schließt um uns heran
Dem Errungnen das Errungne
Mehr und mehr sich freundlich an.
O wie wird der Himmel heiter,
Den wir einst so trübe sahn!
Unser Weg wird täglich breiter,
Täglich sichrer unsre Bahn.
Und so klimmen wir allmählig
Unsrer Lebens Berg hinauf.
Sterne winken uns unzählig
Und bestimmen unsern Lauf.
Auch die fernsten Tage schicken
Heitre Bürgschaft treuer Art:
Lies sie in der Kinder Blicken
Wunderlieblich offenbart.