Der Morgen glühet,
Der Himmel hellt;
Vom Thau besprühet,
Wie strahlt das Feld!
Vor Wonne rüttelt
Sich Busch und Baum,
Wie wachgeschüttelt
Aus dunklem Traum.
Die Thiere springen
In freud'gem Hauf,
Die Vögel schwingen
Sich jubelnd auf,
Und tausend Herzen
Glühn heiß und klar
Wie Opferkerzen
Am Hochaltar,
Und tausend Leben
Umblühen mich,
Und duften, schweben
Und freuen sich.
Doch schallt noch heller
Mein Jubelton,
Doch fliegt noch schneller
Mein Fuß davon,
Doch schwebt noch höher
Das Herz in mir;
Denn näher, näher
Eil' ich zu dir,
Und komm' und glühe,
Berauschet ganz.
O Liebesfrühe!
O Lebensglanz! (S. 64-65)