O, Alles nah und fern
Hab' ich so lieb und gern,
Seit sich ins Herz begeben
Der Liebe Wunderleben!
Das Vöglein, das den Lenz besinget,
Was froh im Feld und Walde springet;
Was in der Fluth, im Staube schaltet,
In Tropengluth, im Polfrost waltet,
O, Alles nah und fern
Hab' ich so lieb und gern!
Das Gras, der Erde grünen Teppich,
Den stolzen Baum umrankt von Eppich,
Der Blumen Königin, die Rose,
Das Aehrenfeld, die duft'gen Moose -
O, Alles nah und fern
Hab' ich so lieb und gern!
Den Kieselstein, den Wellen küßen,
Den hohen Fels, den Wolken grüssen,
Die Erze tief im Bergesdunkel,
Den wunderbaren Lichtkarfunkel,
O, Alles nah und fern
Hab' ich so lieb und gern!
Die weite Welt in festem Baue,
Das sie umspannt, das Zelt das blaue,
Das Feuer in dem leichten Schwunge,
Das Wasser mit der Plauderzunge -
O, Alles nah und fern
Hab' ich so lieb und gern!
Doch Eins lieb' ich vor Allen innig,
Das ist mein Liebchen hold und minnig,
Das mir das süße Wunderleben
Der Liebe hat ins Herz gegeben -
Das hab' ich nah und fern
Gar über Alles gern!