Ich saß mit ihr an einem Quell,
Sie sah hinab zur Murmelwell,
In ihres Auges hellem Glanz
Begann der Silberwellen Tanz.
Drauf schickte sie den Blick zum Wald,
Und wie durch Zauber alsobald
Erschien das Grün so düftemild
In ihres Auges schwarzem Bild.
Dann blickte sie auf Feld und Flur,
Und schnell verschwand des Waldes Spur,
Und durch die Wiese zog der Bach
Der blauen Ferne sehnend nach.
Jetzt Wonne, schaut sie himmelan,
Der Himmel hat sich aufgethan!
Welch wundertiefer ernster Schein,
Und doch so lieblich klar und rein!
So lang ihr Auge mir noch strahlt,
Bleibt Erd und Himmel frisch gemalt,
Und Erd und Himmel sind mein Reich,
Drin herrsch ich einem König gleich.
Und schließt ihr Auge Todes Nacht,
Dann stirbt auf ewig all die Pracht,
Das Reich der Freuden ist nicht mehr,
Und Welt und Herz sind todt und leer.