Spiegelhell das weite Meer,
Wolkenhimmel drüber,
Und die Segel hängen schwer,
Wollen nicht hinüber.
Langsam regt in träger Wucht
Sich die Ruderstange,
Zur verlaßnen Uferbucht
Schau ich lange, bange.
Ferne schon dem Aug entwandt
Thaut die Inselküste;
Daß im Leben dieses Land
Ich noch einmal grüßte!
Wieder zu der Heimat soll
Mich das Steuer bringen,
Doch die Seele bang und voll
Kann nicht freudig klingen.
Denn das kaum erhaschte Glück
Ist zu bald entsprungen,
Trostlos weinen hier zurück
Die Erinnerungen.
Liebes Mädchen, du, nur du
Konntest ganz mich trösten,
Deiner Seele heitre Ruh
Mich, den freudentblößten.
Und ich störte grausam, ach,
Deinen Herzensfrieden;
Seit die Liebe heimlich wach
Hat er dich gemieden.
Ja, ich sah beim Abschiedgruß
Dich zur Erde beben,
Nur vergeblich wollt der Fuß
Strauchelnd widerstreben.
Doch da faßte kühn mein Arm
Dich im Niedersinken,
Deinen Athem liebewarm
Sollt ich einmal trinken,
Einmal dich an meine Brust
In Verzweiflung schließen,
Auf dein Haupt in bittrer Lust
Eine Zähre gießen.
Und du seufzest hörbar kaum
Deinen Wunsch und Segen,
Ich nur konnte wie im Traum
Keine Lippe regen.
Und ich sah dich thränenschwer
Aus der Stube wanken,
Finster ward es um mich her
Wie dem Todeskranken.
Nur wer solchem Engelskind
Ewig muß entsagen,
Fühlt, was Angst und Qualen sind,
Und ich muß sie tragen. -
Wolken weinen leis und lind
Auf das Boot hernieder,
Doch versiecht in Trauer sind
Meine Augenlider.
Ferne hör ich Donnerklang
Dumpf und murrend dröhnen;
Auch mein Herz, verwaist und bang,
Kann sich nicht gewöhnen!