Dein ganzes Wesen anmutreich,
Die schlanke, liebliche Gestalt,
Der dunkle Blick, die Wange bleich,
Das Haubt von lichtem Braun umwallt ...
Die Stirn so hoch und unschuldsrein,
Der Augen tiefe Milde:
O Du bist mein, bist ewig mein,
Ich habe Dich ja im Bilde!
Das ist der Augen schönes Licht,
Das mir so treu entgegenstralt,
Das all Dein liebes Angesicht
Als wie mit Glanz der Sterne malt.
Wie tröstlich blickt der klare Schein
In meines Herzens Wilde:
O du bist mein, bist ewig mein,
Ich habe Dich ja im Bilde!
Und um die Lippen unbewußt
Ich leises Ahnen zittern seh',
Als wie der Liebe höchste Lust,
Als wie der Liebe tiefstes Weh';
Kein Weh'! - in Dir muß Frühling sein,
Wie draußen im Gefilde,
Denn Du bist mein, bist ewig mein,
Ich habe Dich ja im Bilde!
So licht und hehr dünkt mich mein Los,
Mich hat berauscht der Liebe Wein -
Ich selber scheine mir so groß
Und alle Welt scheint mir so klein.
Wolan, zum Kampf! - Dein Zeichen rein
Trag' ich auf meinem Schilde:
Einst mußt Du ganz mein eigen sein,
Wie heut Du's bist im Bilde!