Stille Luft läßt wunderklar
Alle Fernen sehen,
Schöner als es jemals war,
Will das Land erstehen.
Hörbar ist der fernste Laut,
Alle Winde schweigen,
Weit Getrenntes will sich traut
Zu einander neigen.
Wo die Sonne ging zu Thal,
Schwarze Wolken hangen,
Fernhin zuckt ein Blitzestrahl -
Rings Gewitterbangen.
Also sind, wie nie, wir warm
Herz an Herz gedrungen,
Halten uns in stillem Harm
Schweigend lang umschlungen.
Und jedweder Seelenlast
Einigt sich uns Beiden
Süß und bang und schmerzlich traut -
Denn wir müssen scheiden.
Nimmer werd' ich, holdgesinnt,
So dich wiedersehen,
Nimmer wirst du, Elfenkind,
Dieses Herz verstehen,
Wenn sein ungestümer Schlag
Nicht mehr dir erzählet,
Was es selber leiden mag,
Wenn es Andr're quälet.
Wie ins Haar ein Röselein,
Das du hier gefunden,
Flichst Erinnerung du ein
An verfloss'ne Stunden.
Doch in meinem schweren Sinn
Wird sie Wurzel schlagen,
Und ich werd' durchs Leben hin
Dein Gedenken tragen.