Als Wand'rer naht zu flücht'ger Rast
- So meldet die Legende -
Der Herr als ungeahnter Gast,
Auf das er Segen spende.
Die Stunde wird auch dir zu Theil,
- Laß kalt sie nicht verrinnen! -
Da ungeahnt dir naht das Heil
Und Einlaß heischt nach Innen.
Es bleibt gar leicht dir unerkannt
In wechselnden Gestalten -
Drum sorge, daß nicht abgewandt
Du seist bei seinem Walten.
Laß Frühlingsluft und Frühlingslicht
Zu dir in vollen Zügen,
Verscheuch' die holde Schwalbe nicht
Auf ihren Wanderzügen.
Sie will vielleicht an deinem Haus
Ihr warmes Nest erbauen,
Und Glück und Friede sollen draus
Auf dich herniederschauen.
Pocht dir an's Herz ein scheuer Gast,
Der starr im Froste bliebe,
So laß ihn ein zu trauter Rast -
Es ist vielleicht die Liebe.