Ein Wunder ist die Rose!
Tieflabend Herz und Sinn,
Das Bild der Lieb' und Freude,
Glanzfrohe Königin.
Die Lilie steht daneben
In edlem Weiß und Gold,
Ein Engel, rein und selig,
Ein Engel, rein und hold.
Wo gibt es ihres Gleichen?
Doch sieh, die Liebste mein,
Die hat die Zaubergabe,
Sie beide mir zu sein.
Die Lilie himmlisch heiter,
Die Rose liebewarm.
Die Lilie vor den Andern,
Die Ros' in meinem Arm.
Aus: Melchior Meyr Biographisches. Briefe. Gedichte
Aus seinem Nachlasse aus der Erinnerung
herausgegeben von Max Graf von Bothmer und Moriz Carriere
Leipzig F. A. Brockhaus 1874