Sie steht von meinem Lobe

Sie steht von meinem Lobe
Demüthig und beglückt!
Sie steht von Lob und Liebe
Durchschauert und entzückt!

Wie glänzt in süßem Glauben
Das rosige Gesicht!
Wie dringt aus feuchtem Auge
Gerührten Dankes Licht!

Welch holder Drang, zu tilgen
Die süßempfundne Schuld! -
O nichts ist schön auf Erden
Als Lieb' und Liebeshuld!

Aus: Melchior Meyr Biographisches. Briefe. Gedichte
Aus seinem Nachlasse aus der Erinnerung
herausgegeben von Max Graf von Bothmer und Moriz Carriere
Leipzig F. A. Brockhaus 1874

Collection: 
1857

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    Daß du...

  • 1.
    (Variation eines Goethe'schen Liedes)
    Wenn nach hellem, frohen Tage
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  • Wollt's Lieben wohl lassen,
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    _

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    Und ach die süßeste Begier
    ...

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