Zwiespältig Herz, du liebeirres, wähne
Nicht länger eigensinnig, daß dein Los
Mit ihm beschlossen sei! Die Welt ist groß;
Sie birgt noch tausend Hoffnungen und Pläne.
Ach, alle Hoffnungen für diese Träne,
Für diesen Liebesgram geb' ich sie hin,
Will wissen nur, daß ich nicht glücklich bin,
Ist er mir fern, daß ich nach ihm mich sehne.
Denn wie ein Kranker, der nach Leben lechzet
Und nicht nach der verheißnen Seligkeit,
Wenn er auch lebend unter Schmerzen ächzet,
So dürst' ich nach der Liebe Vollempfindung,
Und Liebe will ich ohne Maß, bereit
Zu ihrer schwersten Leiden Überwindung.