Mein Freund, du hast unzählige Gestalten;
Ein Proteus, unerschöpflich wandelbar,
Erscheinst du mir, und staunend nehm ich wahr,
Wie viele Formen sich an dir entfalten.
Bald zeigst du dich bedächtig wie die Alten,
In unversiegter Jünglingsfrische dann,
Bald bist du weiblich mild, bald stolzer Mann,
Erwärmst dich jetzt, um wieder zu erkalten.
Und tiefer Ernst und Übermut des Scherzens
Und jede Regung, der du untertan,
Verkündiget den Adel deines Herzens;
Denn was in allem Wechsel sich bewahret,
Es ist der Anmut göttliches Arkan,
Das schönen Seelen nur sich offenbaret.