Wo wir uns wiedersehn? Ich weiß es nicht;
Ich weiß es nicht, ob wir uns einst mit Flügeln
Aufschwingen werden von den grünen Hügeln
Der Erde zu der Sterne klarem Licht?
Ob einst uns dünken wird der Gang auf Erden
Gleich einem Traum, verscheucht vom Morgenrothe?
Ich weiß es nicht, auch nicht, ob die Gebote
Der Zeit, des Raumes einst noch gelten werden?
Auch weiß ich nicht, wie wir uns wiedersehen?
Ob wieder ich als Mann und du als Weib?
Ob Gottes Athem uns zu einem Leib,
Zu einer einz'gen Seele wird verwehen?
Vielleicht, Geliebte, daß einst unsre Herzen,
Der Lust entsagend, gleichen einem Paar
Dem Dienste Gottes fromm geweihter Kerzen,
Bei heil'ger Feier scheinend am Altar.
Vielleicht! Doch daß wir brechen einst die Siegel,
Die uns die Seele halten hier im Bann,
Und unaussprechlich glücklich werden dann,
Daß wir dann sehn in einen klaren Spiegel,
Von göttlich wunderbarem Licht umflossen,
Und in ihm schaun, was in den tiefsten Gründen
Des Herzens ruht hienieden noch verschlossen,
Das kann ich mit Gewißheit dir verkünden.