Wie bist du schwach! - Schon zweier Augen Strahl
Versenkt dich tief in's Meer von Lust und Qual;
Du bist so schwach, daß jählings dich durchbebt
Ein leiser Hauch, der von der Lippe schwebt.
Ein Wort schon schafft dir endlos Glück und Schmerz -
Wie bist du schwach, du armes Menschenherz!
Und doch so stark! - Wenn deine Kraft erwacht,
Verstummt, verweht die süße Zaubermacht.
Das Herz, das nur sich selber nicht verlor,
Es tritt verjüngt aus schwerem Kampf hervor.
Die Schuld wird Tugend, Wonne wird der Schmerz;
Stark ist und groß das reine Menschenherz!