Heilig ist die Nacht hernieder
Auf die Waldung tief gesunken,
Schwarze, wetterdrohnde Wolken
Sich an düstren Bergen ballen.
Bang der Hirsch im Dickicht stöhnet,
Seine Klagen fern verhallen.
Und ein Waldhorn traurig tönet
Nieder in die stillen Gründe.
Ahnend ist mir deine Seele,
Heimat, Mutter, aufgetan.
Ist's mir, als wenn Bruderarme
Aus den schwarzen Waldgeästen
Wollten meine Hände halten.
Rings um mich webt's im Gebären.
Dumpfe Lust und trübe Sucht,
Die aus Höhle, Stein und Schlucht
Einsam trank in Nacht die Brust,
Wollen sich in mir verklären.
Gib mir, Gott, an meine Brust
Die Geliebte neu zu drücken,
Auszuströmen meiner Seele
Dumpfen Schmerz und Gottentzücken
In ein gleichgestimmtes Herz,
Hand in Hand mit ihr zu fühlen
Rings das große Auferstehn,
Wenn in Nächten helle Sterne,
Stern auf Stern in großen Heeren
Ihren Glanz herniederkehren,
Gib mir Gott, in Ihren Augen
Einen Abglanz deiner Allmacht
Deiner Liebe neu zu sehn.