Du nennst die Liebe ein entzückend Träumen,
Ich nenne sie ein schmerzliches Erwachen;
Wir fühlen uns in öden Schlummers Räumen
Gekettet an unwürdig-nichtge Sachen,
Wir schauern, es ergreift uns, ohne Säumen
Frei für das hohe Leben uns zu machen,
Allein, wir Armen sind gar fest gebunden,
Bald ist der Mut, das Sehnen auch, entschwunden.
Ein müder Pilger kommt aus weiter Ferne,
Er streckt sich hin, zu dumpfem Schlaf ermattet.
Durch milden Blütenregen weckt ihn gerne
Der Baum, der still und freundlich ihn beschattet.
Halb wacht er schon. Da leuchten alle Sterne,
Ihn kühlt ein Hauch, mit dem ein Duft sich gattet,
Der ganze Himmel neigt sich auf ihn nieder,
Er seufzt: ein Traum! und schließt die Augen wieder.