Friedrich Hebbel

  •  
    Wir träumten von einander
    Und sind davon erwacht,
    Wir leben, um uns zu lieben,
    Und sinken zurück in die Nacht.

    Du tratst aus meinem Traume,
    Aus deinem trat ich...

  •  
    Wenn zwei sich in einander still versenken,
    Nicht durch ein schnödes Feuer aufgewiegelt,
    Nein, keusch in Liebe, die die Unschuld spiegelt,
    Und schamhaft zitternd, während sie sich tränken;...

  •  
    Was ist es, das an alle deine Schritte
    Uns fesselt und das Herz uns schwellt,
    Und uns zugleich in diese reine Mitte
    Von heilger Scheu und süßer Neigung stellt?

    Zwar scheinst...

  •  
    Schlummernd im schwellenden Grün
    Liegst du, wo Lüfte dich fächeln!
    Mädchen, was spiegelt dies Lächeln,
    Spiegelt dies zarte Erglühn?

    Ach, wie beschleicht es mit Schmerz...

  •  
    1.
    Kein Lebewohl, kein banges Scheiden!
    Viel lieber ein Geschiedensein!
    Ertragen kann ich jedes Leiden,
    Doch trinken kann ichs nicht, wie Wein.

    Wir saßen gestern...

  •  
    Du nennst die Liebe ein entzückend Träumen,
    Ich nenne sie ein schmerzliches Erwachen;
    Wir fühlen uns in öden Schlummers Räumen
    Gekettet an unwürdig-nichtge Sachen,
    Wir schauern, es...

  • Auf einer Blume, rot und brennend, saß
    Ein Schmetterling, der ihren Honig sog,
    Und sich in seiner Wollust so vergaß,
    Daß er vor mir nicht einmal weiterflog.

    Ich wollte sehn, wie süß die Blume war,
    Und brach sie ab: er blieb...