Das ist ein Blühen und Sprießen: Maisonne und Maienwind!
Aufleuchtend durch die Wiesen des Stromes Silber rinnt,
Aufjauchzend zum Himmel, dem blauen, klingt rings der Vögel Lied,
Wohin die Augen schauen, hellleuchtend das Leben blüht.
Mir ist an diesem Tage, da alles, alles lacht,
Als bräche mit Sturmesklage herein die finstere Nacht,
Ein todesbanges Ahnen sagt mir in Schmerz und Groll,
Daß bald in neue Bahnen dein Leben lenken soll.
Daß nah die Zeit der Leiden, die Zeit des Glückes verrann -
Daß unsere Seelen sich scheiden - wie unsre Wege fortan;
Daß ich dahin muß gehen, ohne Klage und ohne Macht,
Was mir allein das Leben noch lebenswert gemacht.
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O, müßten die Lippen erbleichen, die mir so hold gelacht,
Müßt' meine Liebe weichen des Todes finstrer Macht;
Ich wollt' es lieber verwinden, wie bitter es immer sei,
Als sehn deiner Liebe Schwinden - und müßig stehen dabei!
Müßig, in stolzem Schweigen - doch stockenden Atems sehn
Meinen holden Tag sich neigen, meine Sonne untergehn -
Vergessen und entsagen, da noch das Herz mir glüht,
Da noch in wildem Klagen bricht aus der Brust das Lied.
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Es ziehen die Wolkenschatten trüb' über den Sonnenschein - -
Die wir so lieb uns hatten, muß so das Ende sein?
Muß ich die Todeswunde empfangen von deiner Hand -
O Lieb, hat sich zur Stunde dein Herz von mir gewandt?