Nun duftet schwül der Flieder
Im Sommersonnenbrand,
Mir sinken die Augenlider,
Vom Schlummer übermannt.
Weich zieht mir durch webenden Traum
Vergess'ner Lieder süßweher Ton -
Schlaftrunken nickt drüber der rote Mohn,
Ich lebe, und weiß es kaum.
Verlernt hab' ich das Weinen,
Mein Herz vergaß sein Lied;
Leer will die Welt mir scheinen
Seit ich von Liebe schied.
Da plötzlich, in blendender Pracht,
Aus schwülen Wolken ein Wetterstrahl,
Ein Sturm durch die blühenden Rosen all',
Da bin ich erwacht - erwacht!
Nun stürm' in Wettern nieder
Aus flutendem Himmelblau,
Küss' mir das Herz voll Lieder,
Das Aug' voll süßen Tau, -
O Liebe, seligstes Weh!
Aus Thränen und Wonne - aus Sonne und Tau
Die siebenfarb'ne Brücke mir bau',
Darauf ich zum Himmel geh'.