1781
Wie der Tag mir schleichet,
Ohne dich vollbracht!
Die Natur erblasset,
Rings um mich wird’s Nacht.
Ohne dich hüllt Alles
Sich in Schwermuth ein,
Und zur öden Wüste
Wird der grünste Hain.
Kommt der Abend endlich
Ohne dich heran,
Lauf‘ ich bang und suche
Dich bergab, bergan.
Hab‘ ich dich verloren,
Bleib‘ ich weinend stehn,
Glaub‘, in Schmerz versunken,
Langsam zu vergehn.
Wie ich ahnend zittre,
Wann dein Tritt mir schallt!
Wann ich dich erblicke,
Wie das Blut mir wallt!
Oefnest du die Lippen,
Klopft mein ganzes Herz.
Deiner Hand Berühren
Reißt mich himmelwärts.