Lied

  1781

Wie der Tag mir schleichet,
Ohne dich vollbracht!
Die Natur erblasset,
Rings um mich wird’s Nacht.
Ohne dich hüllt Alles
Sich in Schwermuth ein,
Und zur öden Wüste
Wird der grünste Hain.

Kommt der Abend endlich
Ohne dich heran,
Lauf‘ ich bang und suche
Dich bergab, bergan.
Hab‘ ich dich verloren,
Bleib‘ ich weinend stehn,
Glaub‘, in Schmerz versunken,
Langsam zu vergehn.

Wie ich ahnend zittre,
Wann dein Tritt mir schallt!
Wann ich dich erblicke,
Wie das Blut mir wallt!
Oefnest du die Lippen,
Klopft mein ganzes Herz.
Deiner Hand Berühren
Reißt mich himmelwärts.

Collection: 
1787

More from Poet

  •   1781

    Wie der Tag mir schleichet,
    Ohne dich vollbracht!
    Die Natur erblasset,
    Rings um mich wird’s Nacht.
    Ohne dich hüllt Alles
    Sich in Schwermuth ein,
    Und zur öden Wüste
    Wird der grünste...

  •  
    Gott Amor wollt ihr Treue lehren?
    Ihr wollt den Schmetterling bekehren,
    Der nur auf Wechsel sinnt?
    Und fängt ihr, mit Amphions Feuer,
    Erhabne Weisheit in die Leyer,
    Ihr sänget in den Wind!
    Wegflatternd...

  •   1782

    Eifersucht, der Liebe Hölle!
    Elend, elend, wer dich fühlt,
    Wenn dein Dolch, getränkt mit Gifte
    Ratlos in dem Busen wühlt;
    Wenn der Seele Tiefen zittern,
    Wie die Fluten in Gewittern;
    Und kein Wort...

  •   1771

    Auch die Sprödeste der Schönen
    Widersteht nicht langem Schmerz,
    Und der Liebe Freuden krönen
    Endlich ein getreues Herz.

    Ach, wie süß sind alle Sorgen,
    Jede Mühe, wie so leicht,
    Wenn man träumet...

  • 1780

    Ach, was ist die Liebe
    Für ein süßes Ding!
    Sorgenlos, wie Kinder,
    Führt sie uns durchs Leben.
    Unser ganzes Leben
    Flieht mit ihr geschwinder,
    Als uns ohne Liebe
    Sonst ein Tag...