Holde Königin der Geigen,
der die Liebe Namen lieh,
Liebe spielt dich zart und eigen,
lockt und löst aus Traum und Schweigen
süße Melodie.
Liebesgeige, alles schönen,
alles tiefsten Zaubers reich,
Schmerz und Schmerzen zu versöhnen,
stimmst du mit den Silbertönen
Herz zu Herzen weich.
Und ich hör dein Liedchen singen,
wie ein Hauch, ein Seufzer nur,
schwirrt es, und die Lüfte klingen
zärtlich unter seinen Schwingen,
Viola d'amour.
aus: Gesammelte Dichtungen von Gustav Falke
Dritter Band: Der Frühlingsreiter
Hamburg und Berlin Alfred Janssen 1912