LXXII.

Ich blickte zum blauen Himmel
Bei sternenheller Nacht,
Und frug mich selber leise:
"Was wol mein Liebchen macht?"

D'rauf pflog ich sanft die Ruhe,
Fing hold zu träumen an,
Da streifte ein Kuß mich im Traume -
"Das hat mein Liebchen gethan!"

Collection: 
1854

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  • XVI.
    Jüngst kamst du im Traume,
    Mein Liebchen, zu mir;
    Ich reichte Maiblümchen
    Zum Gruße dir.

    Du nahmst sie und frugst mich,
    Was Liebe sei?
    Ich gab dir zur Antwort:
    "Ein ewiger Mai!"

    ...
  • XV.

    XV.
    Die Liebe ist ein Kerker,
    Die Fesseln sind duftige Rosen;
    Der Schwur ist der eiserne Riegel,
    Die Nahrung ist liebliches Kosen!

    Du hältst mich darin gefangen,
    Dein Herz ist meine Zelle;
    Ich habe darin...

  • XIV.
    Es dämmert, die Morgenglocke
    Begrüßt den erwachenden Tag,
    Die Sonne küßt erst verstohlen,
    Dann brünstig den blumigen Hag.

    Die Morgenglocke der Liebe
    Ist ein Gebeth zum Gruß,
    Das "Amen" dieses...

  • XII.
    Das Fenster vergittert,
    Verriegelt die Thür,
    Bin einsam, allein ich,
    Im Geist doch mit dir!

    Doch tröste dich, Liebchen,
    Auch einsam, allein
    Weiß zärtliche Liebe
    Noch glücklich zu sein...

  • VIII.
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    Doch für mich gibt's keinen Himmel,
    Bist du, Liebchen, von mir fern!

    Ach, mir leuchtet ja kein Sternlein
    In mein Herz, das ohne Ruh',
    ...