Anna

I.
Der schwere Kampf ist nicht gelungen,
Der stumm mich zur Entsagung trieb -
Seit ich dich sah: hab' ich gerungen,
Seit ich dich sah: hab' ich dich lieb.

Seit ich dich sah: ist mir genommen
Der düstre Bann, der auf mir lag,
Süß Ahnen hat mich überkommen -
Die Welt ist mir ein Blüthenhag:

Darin du wirst als Blume blühen,
Du aller Blumen Königin,
Darin du wirst als Sonne glühen,
Die meine Seele ganz nimmt hin.

Aus: Wilhelm Arent Aus tiefster Seele
Mit Geleitswort von Hermann Conradi
Berlin 1885
Verlag von Georg Rauck

Collection: 
1885

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    Seit ich dich sah: ist mir genommen
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  • IV.

    IV.
    Ob auch seit Monden ich dich nicht mehr sah,
    Ob ewig fern - du bleibst mir ewig nah.

    Nur manchmal noch besuchst du mich im Traum,
    Daß ich dich je verloren, weiß ich kaum.
    Ein lieblich Lächeln hellt dein Angesicht,...

  • III.
    Oft bin ich so vermessen
    In süßen Dämmerstunden,
    Und wähne zu vergessen,
    Und wähne zu gesunden.

    Der Liebe Seligkeiten,
    Die längst ich todt geglaubt,
    Sie heben wie vor Zeiten
    Ihr...

  • II.

    II.
    Der Sommer ist vorüber,
    Die Rosen sind verblüht ...
    Ein Sang, ein selig-trüber,
    Verklingt mir im Gemüth.

    Der Dämmerung Schatten gleiten
    Wie Geister auf's Gefild ...
    Ich seh' dich mir zu Seiten...

  • I.
    Ich bin in fernen Landen
    Einsam und ungekannt,
    Einsam und unverstanden
    Von dir mein Lieb' verbannt.

    Ob lind die Lüfte kosen,
    Ob licht der Sonne Schein,
    Ob hold der Duft der Rosen -
    Ich...