II.

II.
Der Sommer ist vorüber,
Die Rosen sind verblüht ...
Ein Sang, ein selig-trüber,
Verklingt mir im Gemüth.

Der Dämmerung Schatten gleiten
Wie Geister auf's Gefild ...
Ich seh' dich mir zu Seiten
Du lichtes Engelsbild.

Unnennbar tiefe Wehmuth
Dich zauberisch umwallt,
Maria's holde Demuth
Schmückt deine Huldgestalt.

Schon möcht' ich froh dich fassen,
Dich halten fort und fort,
Und nimmer von dir lassen
Du süßer Gnadenhort.

Da neigst in mildem Flehen
Du trüb' dein schönes Haupt ...
Ich seh' dich von mir gehen,
Nun zwiefach mir geraubt.

Aus: Wilhelm Arent Aus tiefster Seele
Mit Geleitswort von Hermann Conradi
Berlin 1885
Verlag von Georg Rauck

Collection: 
1885

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