Walter Hasenclever

  • V.

    V.
    Die Felder verschneit. Die Straßen
    Eintönig, kalt und grau
    Wie der Raum, in dem wir saßen,
    Noch einmal - Du schöne Frau!

    Du gehst. Du gehörst einem andern.
    Weißt Du - wie Du mir erzählt
    Von...

  • IV.

    IV.
    Du bist gewohnt die Welt als Spiel zu sehn.
    Du schöne Frau - Du kommst aus fernen Ländern,
    Die ich nur ahne; Deine Glieder gehn
    Im leisen Duft von seidenen Gewändern.

    Wer bist Du denn? Dein Haar ist fein und lose...

  • III.
    Die Lampe flackert leise, leise.
    Sonst keine Unrast weit und breit;
    Nur Bilder, wie auf weiter Reise,
    Stehn an den Wänden angereiht.

    Und manchmal scheint ein Bild zu treiben ...
    Dazu Ölfarben und ihr...

  • II.

    II.
    Der Tramm stöhnt aufwärts;
    Überall Schnee.
    Dein Herz und mein Herz
    Klopft im Takt. Ich steh
    Etwas tiefer, ich kann dich
    So besser sehn.
    Seltsam, wenn man sich
    Im Schneesturmwehn...

  • I.
    Madame!
    Sie müssen nicht böse sein,
    Ich stelle mich vor: ein Dichter.
    Weiß nicht, ob es Ihnen sympathisch ist,
    Dies ganze Künstlergelichter -

    Aber - Sie schauten so reizend aus
    Heute morgen...

  • Eine enge Gasse - Dächerfirne
    Hängen herunter auf Dich und mich.
    Du - eine ganz gemeine Dirne,
    Und ich.

    Wie wütend unsere Lippen haften!
    Man wird zum Tier.
    Eine enge Gasse - Leidenschaften!
    ...

  • Eine Nacht voll Angst und Verlangen -
    So geht die Welt zur Ruh.
    Auch der Mond ist niedergegangen.
    Wir aber wandern - Du!

    Zuweilen ein Baum mit dunkeln
    Ästen, ein Haus, ein Licht -
    Zuweilen ein fernes...

  • Den Jammer einer leeren Zeit
    Streich mir aus meinem Haar,
    Und etwas Güte und Frömmigkeit
    Küsse mir in mein Haar,

    Und etwas weiche, milde Nacht
    Gib mir in Deinem Schoß,
    Dann regnet, was so traurig macht,...

  • Wandle, leichte Seele des Irrtums,
    Hinweg von der grünenden Erde.
    Die dunklen Schluchten, durchkreuzt von der Spur Deines Schrittes,
    Sinken hinab. Im Schimmer des Lichtes
    Verschlungene Pfade atmen die Flut des Geschehens.
    Jede...

  • Einmal wird die Stunde kommen,
    Die Stunde des Wiedersehens der Geister,
    Wenn Dein Herz, einst an mich gekettet,
    Nun verweht in Staub oder Blüte,
    Leise im Frühjahr der Verwandlung
    Pocht hinauf an des Äthers Spur.
    ...