Lydia Hecker geb. Paalzow

  • Die Lilie spricht - und jedes Wort
    Trägt das beschwingte Lüftchen fort -
    Zum Schmetterling, der, bunt geschmückt,
    Nach ihr mit Liebesaugen blickt:

    Du bist von hohem Rang und Stand,
    Der Blumen allen wohlbekannt...

  • Ich wandelte einsam durch Wiese und Feld
    Und sommerlich glühte und lachte die Welt,
    Da schlüpfte zum Herzen der sengende Strahl
    Und siehe! es brannte wie Hügel und Thal.

    Die Lerche schwirrte dem Auge vorbei,
    Sie...

  • Auf der Schwelle meiner Lieben
    Schwarz gefiedert sitzt ein Rabe,
    Hat von dannen mich getrieben,
    Krächzend wie aus tiefem Grabe.

    Besser halt' ich mich verborgen
    An dem trüben Unglückstage,
    Daß der andre...

  • Mein Herz ist nur klein,
    Schließt Wenige ein,
    Die ruhen geborgen
    Am Abend, am Morgen.

    Mein Herz ist nicht groß,
    Kein mächtiges Schloß,
    Wo Hunderte wallen
    Und Hundert gefallen.
    ...

  • Ich bin nicht die Kerze,
    Mein Schatz, in dem Saal,
    Die fesselt die Blicke
    Der Menschen zumal.

    Ich bin nicht das Feuer,
    So lodernd und warm,
    Darum sich vereinet
    Geselliger Schwarm....

  • Schaust so freundlich aus,
    Gretelein,
    Nimm den Blumenstrauß,
    Er sei dein.

    Bist ein Kind nicht mehr,
    Gretelein,
    Thust mir eine Ehr',
    Sag nicht nein!

    Denk' nur, auch das...

  • Die Liebe ist ein Ding
    Zart wie ein Schmetterling,
    In Blumen auferzogen,
    Rasch, wie ein Traum, entflogen.

    Mir Elfenkost genährt,
    Leicht traulich, leicht verstört,
    Ein Kind der Sonnenstrahlen,
    ...