Nachts

Ruhesam
kniet mein Herz
unter den schwebenden Rufen
der ewigen Heimat.

Nur der düstere Hüter der Tore schreckt es.

Oh,
wer wird bei mir sein,
wenn sich die letzten, strengen Angeln wenden werden.

Auf seiner wartenden Augen Geheiß!

Stern, lieber Stern,
Du Tropfen Ewigkeit
am stillen Himmel,
all meiner welkenden Stunden Mühsal
ist Goldstaub und Anbetung worden in Deiner Hand.

Du hast Deine frommen Tempelwände darum gebaut.

Stern, lieber, lieber Stern,
wir kennen uns schon lange,
Jahrtausende stickten den Saum Deiner Kleider,
Du hörst die Harfen Gottes,
Du weißt, wo Er wohnet,
sein Weg ist Dein Weg, – –

„Führe mich – führe mich!“

Collection: 
1922

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