Nach Petrarca

Wenn ich mich ganz in jene Helle wende,
Darin mich blendet meiner Herrin lichtes
Angesicht, und ich fühle wie des Lichtes
Zehrende Glut mir schmilzt des Herzens Wände,

Bangt mir, daß sich das Leben von mir wende,
Ich sehe nah das Glimmen meines Lichtes
Und geh wie wer beraubt des Augenlichtes
Nicht weiß, woher, wohin sein Fuß sich wende,

Und fliehe immer vor der Hand des Todes
Dahin, jedoch zu zag als daß mein Sehnen
Nicht zöge mit - das ließ noch nie mich einsam. -

Stumm zieh ich hin, daß nicht das Wort des Todes
Die Menschen weinen mache. All mein Sehnen
Ist: zu vergießen meine Tränen einsam.

Collection: 
1999

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