Allein, im Kampf mit unsichtbaren Mächten,
Erblick' ich mich. Verhaßtes Selbstgefühl!
Ich sehe Licht in kalten Mitternächten,
Und bin im Sturm der Elemente Spiel.
Was ringst du, müder Geist, mit kühnem Flügel
Nach jenen Höhen, wo die Wahrheit siegt?
Dich hält das Schicksal unter Schloß und Riegel.
Du ringst umsonst, und deine Kraft erliegt.
D'rum schäme dich nicht weiter deiner Thränen!
Die rette dir! und weine, weil du bist!
Und gönn' es dir, im schönen Traum zu wähnen,
Daß Liebe, wie die Wahrheit, ewig ist.
Durch Liebe strahlt ein Gott aus allen Sternen,
Auch wenn die Hand des Todes dich ergreift.
O, müder Geist, wenn wirst du leichter lernen,
Wie liebend auch der Mensch zum Gotte reift?
Aus: Fridrich Bouterwek's Gedichte
Neueste Auflage Wien 1820
Bey B. Ph. Bauer
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