DEr Mutter enger Leib hilt erstlich dich gefangen /
Als deine Seele ward in Fleisch vnd Bein verstrickt:
So bald du dieses Licht / das süsse Licht erblickt /
Bist du in neue Band vnd Kercker eingegangen.
Was ist die grosse Welt? ein Blockhaus / da verlangen /
Vnd Angst vnd schwere Noth mit strängen Fesseln drückt /
Wenn vns der freye Tod / auß diesen Ketten rückt /
Denn nimbt die Grufft in Hafft / die gantz erblaßten Wangen.
Was ist die Freyheit doch / die nirgend wird gefunden?
Du bist eh’ als du bist / vnd weil du bist / gebunden;
Du bindest dich selb-selbst in Furcht vnd Sorgen eyn.
Doch! wer mit schnellem Geist kan durch die Wolcken rennen /
Vnd Stricke / die verlust vnd Hoffnung würckt / zutrennen;
Kan / ob ihn Diamant gleich bünde / freye seyn.
An den gefangenen Dicaeus
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Wenn meine seel in euch, mein licht! wie kan ich leben,
Nun das verhängnis mich so ferne von euch reißt?
Wie kan ich fröhlich seyn, wenn ihr mir euren geist
Nicht für den meinen woll't (den ihr gefangen) geben?
Man sieht mich... -
So fern, mein licht! von euch, so fern von euch gerissen,
Theil ich die trübe zeit in schmertzen und verdruss
Und wünsch all augenblick, dass mir des himmels schluss
Erlaub, euch bald voll lust und unverletzt zu grüßen.
Mein... -
Sie, dennoch sie, mein licht! sie wil beständig seyn.
Ob die zeit sich gleich verändert und die sonne sich versteckt
Und die wüsten felder trauren und das feld mit schnee bedeckt,
Sie dennoch (wie sie schreibt) geht kein verändern ein.... -
Schön ist ein schöner leib, den aller lippen preisen,
Der von nicht schlechtem stamm und edlem blut herrührt;
Doch schöner, wenn den leib ein' edle seele ziehrt,
Die einig sich nur lässt die tugend unterweisen;
... -
Ich lebe, wo man den mit recht kan lebend nennen,
Der sonder geist verfällt in bitter-süße pein.
Die seel ist außer mir und sucht den glantz allein
Der augen, die mir nur zu angenehme brennen.
Was kan in meiner nacht ich als...