Mir die Rose, dir das Lied?
Schlimmern Tausch kannst du kaum haben;
Doch wie Götterhand beschied,
Jeder gibt von seinen Gaben.
Du, da deine Stirne mild
Lieb' und Lieblichkeit umschweben,
Gibst der Schönheit schönstes Bild
Und das frische, volle Leben.
Aber ich - und säng' ich auch
Melodien sonder Gleichen -
Würde nie der Rose Hauch,
Ihren Zauber nie erreichen.
Nur dein Lob denn voll und rein
Will ich in die Verse gießen,
Wie von sonnenklarem Wein
Goldne Becher überfließen.
Nimm es hin das kleine Lied
Und so preis' ich meine Loose -
Jeder gibt, wie Gott beschied,
Ich das Lied und du die Rose.