Ja, besser ist's von dir zu lassen,
Um niemals wieder dich zu seh'n;
Du bist zu schön, um dich zu hassen,
Und unerhört bleibt doch mein Fleh'n.
Des Herzens glühendes Verlangen
Ersticken, das so mächtig spricht,
Wenn du dich nahst in deinem Prangen -
Das kann ich nicht.
Die Hyacinthe muß ich lieben,
Die Farbenpracht dem Dufte eint;
Der Stern ist mir nicht fremd geblieben,
Der Nachts in meine Kammer scheint;
Den Thau bewundr' ich grüner Auen,
Der in der Sonne Strahl sich bricht -
Dich sollt' ich ohne Regung schauen?
Das kann ich nicht.
Der Schönheit hab' ich mich ergeben,
Ihr treuer Priester will ich sein,
Doch Leben setz' ich nur für Leben
Und Liebe nur für Liebe ein.
Fahr' wohl! du glaubst es wohl ermessen
Und träumst von einer starren Pflicht;
Ich lasse dich, doch dich vergessen,
Das kann ich nicht.
Du warst mein Glück, du meine Wonne,
In wunderbarem Glanz entfacht;
So sinkt dem Wanderer die Sonne,
Nun wird es dunkel, endlich Nacht.
Doch lang noch mahnt des Himmels Röthe
Ihn an das längst entschwundne Licht:
Daß ich dein Bild im Herzen tödte -?
Das kann ich nicht.