Als du gestorben bist, o Mgylis, Mgylis,
Da hab' ich mir dein langes Haar genommen,
Und macht' ein Segel draus, o Mgylis, Mgylis,
Mit leichtem Segel ist mein Schiff geschwommen.
Wie reife Reben war's, o Mgylis, Mgylis!
So golden, wie der Harfen zarte Saiten,
Die Seelen fangen sich, o Mgylis, Mgylis,
In deinem Haar und können nicht entgleiten.
Dein Haar geht mit auf's Meer, o Mgylis, Mgylis!
Wenn sich der Abend senkt, wie dunkel
Zum Berghang Adlerzüge, Mgylis, Mgylis,
Noch dunkler ob dem Sterngefunkel.
Am Strand ist's Meer so lustig, Mgylis, Mgylis,
Weil es die Bäume, Häuser spiegelt,
So traurig ist die Weite, Mgylis, Mgylis,
Die meine Einsamkeit besiegelt.
In meiner Barke wein' ich, Mgylis, Mgylis,
Das Meer die Taube, die der Sperber
Im Niederstoßen trifft, o Mgylis, Mgylis,
Mich traf der Sturm nicht, der Verderber!
aus: Meerlieder von Carmen Sylva
Bonn 1891