WAs sind wir Menschen doch? ein Wohnhaus grimmer Schmertzen.
Ein Ball deß falschen Glücks / ein Irrlicht dieser Zeit.
Ein Schauplatz herber Angst / besetzt mit scharffem Leid /
Ein bald verschmeltzter Schnee vnd abgebrante Kertzen.
Diß Leben fleucht davon wie ein Geschwätz vnd Schertzen.
Die vor vns abgelegt deß schwachen Leibes Kleid
Vnd in das todten-Buch der grossen Sterbligkeit
Längst eingeschrieben sind / sind vns auß Sinn vnd Hertzen.
Gleich wie ein eitel Traum leicht auß der acht hinfällt /
Vnd wie ein Strom verscheust / den keine Macht auffhält:
So muß auch vnser Nahm / Lob Ehr vnd Ruhm verschwinden /
Was itzund Athem holt / muß mit der Lufft entflihn /
Was nach vns kommen wird / wird vns ins Grab nach zihn
Was sag ich? wir vergehn wie Rauch von starcken Winden.
Menschliches Elende
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Wenn meine seel in euch, mein licht! wie kan ich leben,
Nun das verhängnis mich so ferne von euch reißt?
Wie kan ich fröhlich seyn, wenn ihr mir euren geist
Nicht für den meinen woll't (den ihr gefangen) geben?
Man sieht mich... -
So fern, mein licht! von euch, so fern von euch gerissen,
Theil ich die trübe zeit in schmertzen und verdruss
Und wünsch all augenblick, dass mir des himmels schluss
Erlaub, euch bald voll lust und unverletzt zu grüßen.
Mein... -
Sie, dennoch sie, mein licht! sie wil beständig seyn.
Ob die zeit sich gleich verändert und die sonne sich versteckt
Und die wüsten felder trauren und das feld mit schnee bedeckt,
Sie dennoch (wie sie schreibt) geht kein verändern ein.... -
Schön ist ein schöner leib, den aller lippen preisen,
Der von nicht schlechtem stamm und edlem blut herrührt;
Doch schöner, wenn den leib ein' edle seele ziehrt,
Die einig sich nur lässt die tugend unterweisen;
... -
Ich lebe, wo man den mit recht kan lebend nennen,
Der sonder geist verfällt in bitter-süße pein.
Die seel ist außer mir und sucht den glantz allein
Der augen, die mir nur zu angenehme brennen.
Was kan in meiner nacht ich als...