Menschenwerth

Was giebt menschlichen Werth? – Die Gesinnung, welche des Willens
     Mutter ist, und die That, welche dem Willen entkeimt.
Träum’ und Wünsche bekämpfen sie oft. Im edlen Gemüthe
     Siegt die Gesinnung; dem Traum bleibt im gemeinen der Sieg.

Collection: 
1834

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  • Boreas hatte getobt, mit ehernem Fittig gebrauset,
         Daß die Erde gebebt, daß sich die Völker entsetzt,
    Aber ihn hörte nicht Natur, im Schlummer erstarret,
         Fester über sich zog sie nur die Decke von Eis.
    Nicht der Gewalt wich sie, sie harrte des Rufes der...

  • Sprich, du liebliche Freundinn, wer wieß dir die Pfade des Rechten,
         Die du freundlich und leicht wandelst mit sicherem Tritt?
    „Geh’ ich die Pfade des Rechten? Ich weiß es nicht, aber es freut’ mich,
         Daß mein Walten und Thun recht dir und löblich erscheint.“...

  • Wenn ihr einst den Jüngling wieder sehet,
    Oede Fluren, den mein Herz erkor,
    O dann tritt der holde Lenz hervor,
    Blumen sprießen, wo sein Odem wehet.
    Rings umher
    Suchet ihn mein Blick –
    Ach, und er
    Der Geliebte kehret nicht zurück.
         ...

  • Ist die Zeit auch leicht und flüchtig,
    Mag sie kommen, mag sie gehn,
    Wird doch das, was echt und tüchtig,
    In der flüchtigen bestehn.
    Sey’s ein Werk in Erz gegründet,
    Sey’s ein Hauch, ein leichter Schall;
    Immer blitzt es, trifft und zündet,
    Wirkt...

  •      Hört die überweisen Dummen,
    Wie sie maulen, wie sie brummen:
    Holdes Lied sey hohler Klang.
    Dafür wird die Langeweile
    Dem unsel’gen Volk zu Theile,
    Mit Gesichtern ellenlang.

         Hört die überdummen Weisen
    Feines Spintisiren preisen,...