Lied

Wilden Meerschaum schwatzt Du in die Muschel
die ich bin
am Strand
Eine Welle nickt der andern zu
bis die Seele schwer wird
in den Sand
Deine Augen sind hellblauer Mai
doch schon zucken Bienen
und bald schwärmt es
wie in Fliederblüten
Deine Lippen zwitschern auf die Höh
wie die Sonne ihre goldnen Locken
auf der Wälder Schulter wirft
dann kommt Frieden
Deinen Worten
fällt das müde Auge zu
nur die Hände schluchzen leis
in den Sammt des Kleides
nichts ist so verstiegen
wie mein Wunsch
nach Dir
Und der findet nun
nie mehr zurück (S. 23)

Collection: 
1894

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