Lied

Wilden Meerschaum schwatzt Du in die Muschel
die ich bin
am Strand
Eine Welle nickt der andern zu
bis die Seele schwer wird
in den Sand
Deine Augen sind hellblauer Mai
doch schon zucken Bienen
und bald schwärmt es
wie in Fliederblüten
Deine Lippen zwitschern auf die Höh
wie die Sonne ihre goldnen Locken
auf der Wälder Schulter wirft
dann kommt Frieden
Deinen Worten
fällt das müde Auge zu
nur die Hände schluchzen leis
in den Sammt des Kleides
nichts ist so verstiegen
wie mein Wunsch
nach Dir
Und der findet nun
nie mehr zurück (S. 23)

Collection: 
1894

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Das Denken träumt
Gelächter reimt die Straßen
zum Tanz des Blutes
schläfenaufundab
die Adern blinzeln Frühling durch die Knospen
und schlürfen tief den schweren Himmel ein
Wind spielt der Augen froh geschwellte Segel...

Rosen nicken aus den Junistunden
trällern Sommerblau den Matten hin
mild aus tiefstem Herzen grünt die Heimat
ihre Lippen murmeln wälderschwer
überwelthin schwingt die sterne Zeit
Kinderwangliebkinderwanggereiht
Krieg...

Nicht mehr wandern darf ich durch dein Antlitz
plötzlich falle ich in deiner Augen tiefe Schlucht
alle Berge schlagen über mir zusammen
mit den Wellen deines Haars
wirf des Lachens Rettungsring
ganz dünn
ist meine...

Meiner Stimme Quelle stürzt
felsherab
verrieselt
stirbt
im Gestein verloren
Schmerzen wuchten stämmig hoch
wälderdumpf
drängen schwüle Wolkenschwere
in der Seele Sonnentanz
und es...

Seufzer bangt
des Auges voller Garten
steht in Regen
durch der Stirne Wüstensand
schleppt sich die Gedankenkarawane
sonnetaumelnd
durstentlang
alles Blut verdunkelt wolkenschwül
und der Hände...