In leisem Weh'n ist der Tag verhallt,
Es geht durch die Lüfte wie Glocken -
Die Nachtigall singt mit wilder Gewalt,
Als wollt' sie die Sterne verlocken.
Die Blume regt sich im Traume nur,
Wie wenn sie mit Elfen spielte -
Es ist als ob die ganze Natur
Eine selige Brautnacht hielte.
Schau hin, du wildes Indianerkind
In die weite, schweigende Ferne,
Wie so lüstern schattig die Wälder sind,
Wie blinken begehrlich die Sterne!
Komm, laß mich die Träume der alten Zeit
Verbrennen in deinen Blicken,
Den Jammer, der mir im Herzen schreit,
Mit deinen Küssen ersticken.
Um meinen heißen Busen fest
Die leuchtenden Arme schlinge
Und halte mein Herz an deines gepreßt,
Daß es vor Weh nicht zerspringe.
So will ich dir singen ein deutsches Lied
Und träumen, du kannst es verstehen,
Und wenn der Ton fremdklagend entflieht
In deinen Armen vergehen.