Hast du die Sage nie vernommen
Von jenem zaubervollen Baum,
Dess' Schatten, wie der Saft des Mohnes,
So süß betäubt in Schlaf und Traum.
Und wer dort müde eingeschlummert,
Dem hat der Baum, der nie verdirbt,
Ein seltsam Weh ins Herz gerauschet,
Das nur mit seiner Hülle stirbt!
So hat dein Lied mit milden Tönen
Die Brust durchzuckt, so wunderbar,
Daß ich in jenen Augenblicken
Dem Schläfer gleich am Baume war.
Nun ich erwacht, fühl' ich das Wehe,
Das deines Liedes Nachklang ist.
O schöner Traum! o kaltes Leben! -
Ob du, mein Weh, die Liebe bist!?