Erhebung

Soll mich verzehren diese wilde Gluth?
Ich fühle, daß ich tief im Innern kranke.
Sind wir denn nichts, als Nerv und Blut?
Herrscht drüber nicht der kräftige Gedanke?

Er herrscht! - Wohl war mein Haupt umhüllt von Rauch,
Wohl war der Geist dem Herzen unterlegen;
Doch nicht für immer. Frischer Hauch
Weht von des Aethers Höhen mir entgegen.

Schon röthet sich der Wolke dunkler Saum -
O, ich empfind' es tief: Das Menschenleben
Ist etwas mehr noch, als ein Jugendtraum,
Es darf zum Licht des Tages sich erheben.

Collection: 
1865

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Wenn ich an die Zeit gedenke,
Wo ich dich geliebet hab',
Ist's, als ob verborgne Gründe
Oeffnete ein Zauberstab.

Mag sich meine Brust umpanzern,
Ach! mich schützt kein Schirm, kein Schild,
Wie durch leichtgewebte...

Wo bist du, süßer Traum?
Wo bist du, goldner Stern?
Bist du's, am dunkeln Wolkensaum
Du Licht, so bleich und fern?
Ich stehe starr und stumm,
Ich kann's, ich kann's nicht fassen -
O sage, sprich, warum,
...

Nichts will ich missen. Nein, ich gebe hin
Auch nicht die schmerzlichste Erinnerung;
Um zu verbergen, ist zu stolz mein Sinn,
Um zu vergessen, bin ich noch zu jung.

Nichts will ich missen - denn es ward ein Theil
Von meinem...

So öde war's, die Kohle war verglommen,
Und rings herum lag kalte graue Asche,
Nur bange Seufzer athmeten beklommen.

Da ließ ich ab von jenen dunkeln Pfaden,
Da stürzt' ich fort, die kranke Seele wieder
Im Flammenmeere des...

"Gieb mir Leben! Gieb mir Liebe!"
Fleh' ich früh schon, wenn das Licht
Mit den ersten goldnen Strahlen
Durch die Wolkenschleier bricht.

"Gieb mir Leben! Gieb mir Liebe,
Ew'ger Geist, bis in den Tod!
Denn du bist ja...