Oh, wie Du lebtest: stets im Fluge
Und stets geschwungen von den großen Händen.
Gezaust die Flügel und das Herz verzehrt
Von Trauer und von Liebesbränden.
Wie irrtest Du durch diese großen Städte,
Die Füße blutend und in Sterbeangst,
Wenn Du im Straßenstaub zerschlagen knietest
Die Hände zu den eisigen Himmeln rangst.
Wie haben Traum und Trug Dich hoch umbaut,
Wie sanken Deine Arme auf die Stufen.
Umsonst hast Du gerüttelt an den Eisentüren.
Im Schlafe noch erklang Dein wehes Rufen ...
Da dämmerten die frühen Rosengründe.
Da starrten um Dein Haupt die goldenen Schlangen.
Du warst die Gorgo aller Fruchtbarkeiten,
Gleich einem Seraph bist du in dem Glanz vergangen.
Es dringt Dein Widerschein aus allen Tiefen.
Die stummen Fische jubeln Deinen Namen.
Sie folgen Dir im übermächtigen Zuge,
Wie sie zur Predigt des Antonius kamen.
Auf grauem Haus weht Deine Siegesflagge
Und alle Fäulnis hast Du hell zerteilt.
Die Todeswunden des Gekreuzigten:
Du küßtest sie und warst geheilt.