Himmel zu Häupten und Stern über Stern,
Brausende Gassen rollen von fern,
Um uns des Nachtwinds weiches Gefühl,
In uns ein Sehnen, ein Drängen, ein Ziel.
Streichelt die Hand deines Nackens Gelock,
Tastet am Fuß mir dein schwellender Rock.
Seele in Seele schmeichelt sich ein,
Keiner weiß mehr, was mein und dein.
Summen im Telegraphenstrang ...
Liebste, was stehst du und lauschest so bang?
Hör nur der Lüfte verworrenen Klang,
Schwebender Geister freundlichen Sang!
Geister der Nächte, behütet uns zwei!
Sel'ge des Tages, o helft uns dabei!
Schmiedet uns beiden den Kronreif des Glücks,
Eines Erduldens und eines Geschicks!
aus: Leuchtende Tage. Neue Gedichte
von Ludwig Jacobowski
Dritte Auflage Berlin 1908