Melodie: Preisend mit viel schönen Reden
Sich empfehlend den Genossen
Für die nächste Reichstagswahl,
Saßen viele deutsche Sozi
Jüngst bei Sklarz im Speisesaal.
Grinsend rief der dicke Ebert
Von dem Präsidentensitz:
„An mein Volk! Du hältst die Schnauze!“
Und gleich schrie man: „Bravo, Fritz!“
Scheidemann, der mit der Glatze,
Sprach in überlegnem Ton:
„Ich erwürgt’ zwar nicht die Feinde,
Doch die Revolution!“
Dann erhob sich Parvus-Helphand
Und begehrt’ das höchste Lob,
Weil im ganzen Land kein Schieber
Soviel in die Tasche schob.
Erhard Auer sprach aus München:
„Ich bin meines Siegs gewiß.
Mir bestätigt Lindners Kugel,
Daß ich Bayerns Volk beschiß.“
Aber plötzlich ward es stille.
Noske ballte seine Faust,
Und es rollten seine Augen,
Daß es den Genossen graust,
Und er rief: „Euch lobt der Bürger,
Denn ihr meint’s ja alle gut.
Aber hier, seht meine Hände:
Jeder Finger trieft von Blut.
Ruhe, Sicherheit und Ordnung
tun dem Kapitale not.
Fünfzehntausend Proletarier
schlugen meine Garden tot.“
Stürmisch schrieen: „Prosit, Noske!“
Ebert, Parvus, Scheidemann.
Bauer, David, Landsberg, Heine
Stießen mit dem Sektglas an.
„Heil dir, Justav, Held und Sieger,
Dir verneigen wir uns stumm.
Wir betrügen unser Volk nur,
Aber Du, Du bringst es um!“