Über Bechsteintasten fiebert
Spiel aus bläulichweißen Händen.
Schwermutaugen, glanzlos, tasten
Aus den grabverhangnen Wänden
Nach des Lichtes reichem Trost.
Hier ist Gold, sind Luxusdecken
Über hingeträumten Tischen,
In den Nischen
Formgewordne Wundersteine,
Aus den Büchern, aus den Bildern
Schütteln tausend feingelockte
Kinderköpfchen die Gesichter,
Kinder aller hundert Musen.
Doch die Schwermut blättert stürmisch
In den Bildern, in den Schätzen.
Fieber kühlt sich im Entsetzen.
Denn von Blatt zu Blatt gerissen
Drohn Gespenster
Und das furchtbar kalte Wissen:
Auf dem letzten grinst der Tod.
Aber Glockentöne, tiefe,
Fernentsandte sind dem Menschen
Trost und Führung. Nahen freundlich,
Aug und Ohr dem blinden Wandrer;
Führen still durch laute Gassen
Über Treppen, Winkelsteige
Mensch zu Mensch, und wecken Liebe.
Hier ist Kot und kalkige Tünche,
Stickgestank und Löcherdielen,
An den Händen Schwar und Schwielen;
Und die Augen stechen tückisch,
Die verhärmten, oft getäuschten,
Nach der niegefühlten, matten
Haut der Hände,
Die sie schwesterlich beschatten.
Diese Feine, Überzarte
Tröstet hier die Rauhe, Harte.
Sieh, an kalten Weißelmauern
Regt sich’s wie von Goldgestalten,
Stummer Linien weiches Fließen,
Heller Farben jauchzend Grüßen,
Treuer Nächte großes Walten.
Und die Liebe blättert stürmisch,
Und von Blatt zu Blatt gerissen
Grüßen Freunde,
Stammelnd Ahnen, zitternd Wissen:
Auf der letzten: Seligkeit.