Ballade

     

Ein geschändeter Leichnam
Erschlagen im Walde.

Seinen Feinden wehe zu tun
Hat keiner verstanden wie er.

Nacht war’s und einsam der Weg,
Da horcht er: Sie lauern ihm auf.

Narrheit ist Betteln, ist Angst,
Verlangt es die Wölfe nach Blut.

Tauch auf! Es enttauchte der Furcht
Seine Seele und lachte der Kälte.

Enttaucht! Wie lüsternen Grimms
Er nach seinem Dolche griff!

Ein geschändeter Leichnam
Erschlagen im Walde.

Collection: 
1919

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Ach, wir wissen von keinem Gedanken, wann er
Neu war, von keiner Schönheit, wann sie
Schwand und erschien, von keiner Tat, wir erkennen
Unsre Schuld nicht.

Darum laßt uns verehren, es wäre ja schmählich,
Wollten wir deshalb verehren, weil wir...

     

Ein einfaches, leichtes Kleid!
Ein leichter Gang!
Ein Mädchen, das hie und da
Meine Lenden geschmeidiger macht,
Ihm dankbar sein dürfen und eins!
Verschont die Seele.

     

Durch Hoffen und durch Warten wird
Der Sinn gemein.
Du Holde! Frag nicht lang!
Will dich befrein.

Auf junge Blüten fällt
Nacht: nicht so wunderbar,
Wie gegen deinen Hals
Dämmert dein Haar.

Dein Auge fragt: Mein Wort...

     

Starker, goldener Wein! Du bist
Wie das Glück im Spiel.

Ewig gleich aus deinem Innern, ob
Wir wild werden, toll werden, bös werden,
Strahlt die Verlockung.

Du und ein fragendes Kind! Ihr weckt
Das arge Wissen in uns, doch ihr
...

     

Spart euch den Trost! Der Wahnsinn ist
Der Gläubiger der Geschlagenen.
Und ihm verfällt des Elends wache Brut.
Spart euch den Spott.

Denn wie ein Schiff der sturmzerpeitschten Flut
Sind Worte mir zur Last: verhaßt die Blicke
Der Gütigen...