Rauh ist es draußen, traulich hier und warm,
Wo frisches Glück und junge Liebe walten,
Leg' ich um Deinen zarten Leib den Arm,
Wähn' ich den Frühling an der Brust zu halten.
Den engen Raum durchzieht ein süßer Duft
Dankbarer Blumen, die wir gastlich hegen,
Und trunk'nen Sinnes fühl' ich weiche Luft
Einschläfernd sich auf meine Augen legen.
Umschlinge mich und winde Dich nicht los,
Und fürchte nicht ein wildes Überschäumen,
Das Haupt gebettet sanft in Deinem Schoos,
So laß mich still von einer Rose träumen.
aus: Gedichte von Albert Traeger
Neunte vermehrte Auflage
Leipzig Verlag von Ernst Keil 1873