Was hebt den jungen Busen zum Gesange,
Daß er so mächtig schlägt, so innig klaget?
Die Liebe, die sich nicht zu denken waget,
Und wieder Liebe mit dem starkem Drange!
Schau ich nun aber deine blasse Wange,
Ach, nur ein Schmerz ists, der am Herzen naget,
Und auch dein thränenfeuchtes Auge saget,
Vertraut dem Gram ist dieses Herz schon lange.
Die Kunst ward keinem der mit reinem Munde
Nicht Lieb' und Schmerz aus vollem Kelch getrunken,
Den bittern wie den süßen bis zum Grunde.
Den einen trankst du; hoch mit Sangeslippen
Sollst du der sel'gen Liebe Kelch auch nippen:
Und zünde dir ins Herz ihr heil'ger Funken!