Aller Wunder wundersamstes,
länger trug’s die Seele nicht.
Ihre großen Thränen strömten
über dein und mein Gesicht.
„Nur für dich!“ ein Flehn, ein Stammeln
schluchzender Verkündigung;
und mir keimte deine Lilje
aus dem Schooß der Dämmerung.
Doch es wuchs, es hob die Blüte
ihr befeuchtetes Gesicht,
bis wir ahnten und erkannten,
daß die Lilje deine nicht.
Denn in meine Welt gehoben,
dir entwachsen ganz und gar,
lagen wir in ihrem Kelche,
mir du, dir du offenbar,
tranken wir mit unserm Munde
ihre große Trunkenheit,
hat aus ihrem Seelengrunde
uns ein stummer Schwur geweiht.